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    © Philip Platzer

Vergangen wie im Flug – die Airshow-Saison 2025

Zwischen Gänsehautmomenten, neuen Horizonten und perfektem Timing

Wenn die Flotte der Flying Bulls am Ende des Sommers nach Salzburg zurückkehrt, um sich wieder im Red Bull Hangar-7 zu präsentieren und die Jahreswartung zu absolvieren, geht eine lange Europareise zu Ende: von Leszno bis Bukarest, von Spielberg bis Norwegen. Mehr als 120 Anfragen für die Saison 2025 landeten auf dem Schreibtisch von Eventorganisator Simon Pircher – umgesetzt wurden davon rund 55. Mehr wäre logistisch kaum machbar, und genau dieses Maß garantiert, dass The Flying Bulls bei jedem Auftritt mit voller Sicherheit, Präzision und Qualität überzeugen können.

Gefragt nach den persönlichen Highlights der soeben zu Ende gegangenen Saison, muss Simon Pircher nicht lange nachdenken: „Leszno in Polen war wie ein großes Familientreffen. Ein motiviertes Team, perfekte Organisation, eine Night Show mit Feuerwerk, Drohnen und Ballons – man geht einfach gern hin.“ Das Antidotum Airshow Festival hat sich seiner Meinung nach in den letzten Jahren zu einem Fixpunkt im europäischen Kalender entwickelt. Auch zu Hause gab es Gänsehautmomente: Beim Reopening des Red Bull Hangar-7 flogen The Flying Bulls erstmals ein Display direkt über ihrer Homebase. „Für die Piloten ein echtes Highlight – und ein logistisches Mammutprojekt.“ Auch der Auftritt beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg hat Eindruck hinterlassen. „Wir sind da zwar nur ein Side Act vor dem Rennen“, erzählt Simon, „aber die Bühne ist gigantisch. Tausende Fans sind live vor Ort und noch viel mehr sehen uns bei weltweiten Übertragungen.“ Ein Novum: die Kooperation mit einem Musikfestival in Norwegen. Flugshow trifft Festivalstimmung – ein Experiment, das sich lohnte. Und dann Bukarest: über 200.000 Besucher mitten in der rumänischen Hauptstadt, Zivil- und Militärteams Seite an Seite – ein Spektakel im XXL-Format. Gegen Ende der Saison wartete mit dem Oldtimer-Fliegertreffen auf der Hahnweide in Baden-Württemberg noch ein echtes Highlight auf Publikum und Crew gleichermaßen. Das größte Treffen historischer Flugzeuge in Europa fand nach fünf Jahren Pause erstmals wieder statt. 
 

Perfektes Timing statt Wetterpech

Airshows leben vom Wetter und 2025 war in dieser Hinsicht ein Glücksjahr: keine einzige Absage wegen Regen oder Sturm. Eine absolute Seltenheit in der Geschichte des Teams. „Natürlich mussten wir flexibel sein, manchmal früher losstarten, um Fronten auszuweichen. Aber nichts fiel ins Wasser“, fasst Simon zusammen. Auch der dichte Veranstaltungskalender brachte keine Probleme mit sich. Trotz vieler „Back-to-back-Wochenenden“, Maschinen im Dauereinsatz, technischer Kontrollen und strenger Sicherheits- und Qualitätsprüfungen lief die Saison wie geschmiert. „Da macht sich vor allem die Vorbereitung im Trainingslager in Maribor bezahlt: Piloten und Techniker proben unter Feldbedingungen, damit am Ende alles wie Zahnräder ineinandergreift.“ Saisonmüdigkeit? Fehlanzeige. Sowohl Piloten als auch Techniker wechselten sich regelmäßig ab, Motivation statt Routine war die Devise.
 

Publikumsliebling Bearcat diesmal noch am Boden

Die neue Grumman F8F-2 Bearcat blieb 2025 noch am Boden, und das ganz bewusst. Statt auf den Airshows Europas zu glänzen, wurde die kraftvolle Maschine in Salzburg fast vollständig zerlegt. Elektrik, Hydraulik, Instrumente – alles wird erneuert, damit sie in Zukunft uneingeschränkt einsatzbereit ist. „Das Interesse ist riesig, schon allein die Frage nach der Lackierung hat Wellen geschlagen“, beschreibt Simon die Resonanz auf den Neuzugang. In Foren und Sozialen Medien diskutieren Fans leidenschaftlich, ob die ikonische Optik beibehalten werden soll oder nicht. Die Vorfreude wächst jedenfalls spürbar: 2026 wird die Bearcat erstmals eine ganze Saison lang mitfliegen. Und schon jetzt ist klar, dass sie dabei nicht nur die Luft, sondern auch die Herzen bewegen wird.

Take-off für 2026

Kaum ist der Airshow-Sommer 2025 Geschichte, richtet sich der Blick schon wieder nach vorn. Für Simon Pircher und Kollegin Lisa Baumgartner gilt: Nach der Saison ist vor der Saison. Bereits 52 Anfragen für 2026 liegen am Tisch – Tendenz steigend. Die Kunst der Planung besteht darin, Vielfalt und Abwechslung zu bieten und gleichzeitig die Logistik im Griff zu behalten. „So erreichen wir Menschen in vielen Ländern, die uns bisher nur von Instagram oder YouTube kannten. Wenn sie dann zum ersten Mal die Maschinen live sehen, spürt man die Begeisterung sofort“, beschreibt Simon. Eines steht jedenfalls bereits fest: Auch 2026 wird ein Jahr voller Höhenflüge – im wahrsten Sinn des Wortes.