Raimund Riedmann
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Raimund Riedmann

Flugbetriebsleiter & Chefpilot Fläche

Raimund Riedmann hat das Architekturstudium zugunsten seiner fliegerischen Laufbahn abgebrochen – eine weitsichtige Entscheidung: schon seit der Gründung im Jahr 2000 ist Riedmann Pilot bei den Flying Bulls. Inzwischen ist er Flugbetriebsleiter und Chefpilot der Flächenflugzeuge. Heute hat er die Typenbewilligung für fast alle Flugzeugtypen der Flying Bulls Flotte. Natürlich haben sich auch für ihn persönliche „Lieblinge“ herauskristallisiert: die wuchtige Corsair, das „Wappentier“ der Flying Bulls, die grazile P-38 und der „Jumbo“ im Hause der Flying Bulls, die Douglas DC-6. Auch für einen erfolgreichen Piloten gibt es die „besondere“ Herausforderung. Für Raimund Riedmann war es der Erstflug mit der Corsair. Hier konnte er auf den großen Erfahrungsschatz seines Vorgängers Sigi Angerer zurückgreifen. Im Interview erzählt er von seiner Leidenschaft als Flying Bulls Pilot. 

1. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Flug als Pilot?

RR: Ja, sogar in allen Einzelheiten: Das war im Sommer 1986 mit einem Oldtimer, einer Rhönlerche aus den 50er Jahren, die als Schulsegelflugzeug in Innsbruck stand. 

2. Auf wie viele Flugstunden blicken Sie zurück?

RR: Mittlerweile etwa 16.500. (Stand Februar 2023)

3. Airbus 380 oder B-25?

RR: Ganz klar die B-25. Die Mitchell ist Fliegen in seiner ursprünglichen Form, ohne elektronische Hilfen und Computer.

4. Welches Flugzeug würden Sie gerne einmal fliegen, wenn Sie frei wählen dürften und warum?

RR: Einen Starfighter. Er vereint alles, was ein Flugzeug haben muss: eine unglaublich schöne Formgebung, Sexappeal und Schnelligkeit. Außerdem hat er eine immense Response auf die Steuerinputs gehabt. Das war eine echte Herausforderung, denn er war wohl alles andere als leicht zu fliegen.

5. Gibt es ein technisches oder Design Detail an Ihrem Flugzeug, das sie besonders fasziniert?

RR: Was mich beeindruckt ist, wie weit die aerodynamische Formgebung bei diesen Flugzeugen schon fortgeschritten war. In diesem Bereich hat sich, zumindest bei Passagierflugzeugen, bis heute nicht mehr viel geändert. Egal, wie modern die heutigen Flieger auch sind.

6. Welche Flugeigenschaften begeistern Sie bei welchem Flugzeugtyp besonders? Welche sind eher kritisch zu beurteilen?

RR: Die DC-6 ist einfach eine Klasse für sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit: Ob als Transport- oder Rundflugmaschine oder auf der Kurz- oder Langstrecke. Die Corsair hingegen lässt den Piloten mit ihrer Agilität die Dreidimensionalität des Raums wirklich erleben. So schön das auch ist, man benötigt trotzdem ausreichend Vernunft, sich selber einzuschränken, um kritische Momente zu vermeiden.

7. Hatten Sie angesichts des Alters der Maschinen noch nie ein mulmiges Gefühl beim Einsteigen oder während des Fluges?

RR: Mulmig war mir noch nie, aber ein ordentlicher Respekt und ein wenig Anspannung ist beim Einsteigen in ein Flugzeug, das man noch nicht so gut kennt, schon vorhanden. Des Weiteren vertraue ich vollends unserer technischen Mannschaft, die hervorragende Arbeit leistet.

8. Was war der turbulenteste Flug in Ihrem Leben?

RR: Da waren zum Beispiel Triebwerksausfälle, die ich miterlebt habe. Aber es ist auch interessant zu sehen, wie man die gelernten Verhaltensmuster im Notfall abrufen kann.

9. Welche Maschine gehört noch unbedingt in die Sammlung der Flying Bulls?

RR: Ein Starfighter, der flugtüchtig ist. Aber allein aufgrund der Lärmentwicklung wird das wohl immer ein Wunschdenken bleiben, somit träume ich weiter von einer Hawker Sea Fury.

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