Czech Aerobatics Team
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Neuerungen beim tschechischen Aerobatics Team in der neuen Saison

Bislang waren sie nur die Ersatzmannschaft für die große und weltberühmte Kunstflugstaffel ‚Flying Bulls Aerobatic Team‘. Jetzt aber werden Stanislav Čejka und Jan Rudzinskij zusammen mit Miroslav Krejci, einem langjährigen Teammitglied, bei Flugshows die Blicke auf sich ziehen. Und sie werden Aufmerksamkeit erregen. Sie haben in dieser Saison das ‚klassische‘ Kunstflugzeug Zlín 50 LX gegen die XtremeAir XA42 ausgetauscht, die Rudzinskij mit Lob überschüttet: „Die hat es wirklich in sich! Das ist wie der plötzliche Aufstieg in die Formel 1 nach Fahrten mit einem guten Sportwagen. Der Unterschied ist wirklich gigantisch.“

Das Flugzeug verfügt über einen Motor mit 315 PS Leistung und ist damit eine der stärksten Maschinen für den Kunstflug. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 220 Knoten (ca. 420 km/h). „Diese Maschinen sind äußerst schnell. Das ist aber bei Auftritten nicht immer ein Vorteil, denn man gerät sehr schnell außer Sicht. Wichtiger ist, dass die alten Flugzeuge durch die Bewegung der Hand gesteuert wurden, und die neuen durch Kleinstbewegungen des Handgelenks. Das muss uns in Fleisch und Blut übergehen,“ meint Rudzinskij. Es gibt allerdings den einen Vorteil, dass der Pilot im Cockpit der neuen Maschine besser über die Vorgänge in dem Flugzeug informiert ist.

Alle trainieren mit Flugzeugen, zu deren Design tschechische Flaggen am Motor und der Nase gehören. Dadurch wird eine Flugfigur vorbereitet, mit der sie sich der Öffentlichkeit vorstellen. Das vollständige Szenario soll nicht im Voraus bekannt gemacht werden, aber ein Teil der Flugfigur wird aus einer dichten Formation bestehen, bei der das ‚Flying Bulls Aerobatic Team‘ zu den Klängen von Musik untereinander fliegen wird. Natürlich gibt es auch eindrucksvolle Einzelmanöver. „Wir werden die Flugfiguren erweitern, um die Möglichkeiten der neuen Flugzeuge für die Vorführung anspruchsvollerer Flugelemente auszuschöpfen,“ sagt Stanislav Čejka. Zu der Vorführung gehört ein besonders beliebtes Manöver, bei dem mit künstlichem Rauch ein Herz in den Himmel gezeichnet wird. Ein ganz besonderes Manöver, welches seit Jahrzehnten eine Spezialität des Flying Bulls Aerobatic Teams ist, wird ebenfalls vorgeführt – DER SPIEGELKUNSTFLUG. Die Flugverfahren wurden an die Bedürfnisse der neuen Flugzeuge angepasst. Dabei wird die Tradition der extrem dichten Formation fortgeführt, aber über den gesamten Vorführungsbereich auch neue Choreografien gezeigt. Zum Start der Saison 2015 benutzt das Team drei Flugzeuge.

Das waghalsigste Kunststück des Gruppenkunstflugs ist der Spiegelflug. Das führende Flugzeug fliegt in Rückenlage direkt oberhalb eines zweiten Flugzeugs in Normallage, welches den Flugfiguren des führenden Flugzeugs folgt. Werden Čejka und Rudzinskij dabei sein? In der Saison 2014 verwendete das Flying Bulls Aerobatic Team letztmals die ZLIN 50LX-Flugzeuge. In der Saison 2015 erscheinen die Gesichter neuer Piloten und ein neuer Flugzeugtyp.

Das Flying Bulls Aerobatic Team besteht aus sehr erfahrenen Piloten. Der Staffelführer Stanislav Čejka (36), der die berühmte Staffelführerin Radka Machova ablöste, kam auf gewöhnliche Art zum Fliegen, als er im Alter von sechszehn Jahren mit Segelflugzeugen begann. Dann fügte er motorisiertes Fliegen hinzu und entschied sich später für den Kunstflug. Er war nationaler Meister, nahm an der Europameisterschaft teil und ist jetzt ein professioneller Pilot. Er ist Militärpilot auf dem JAS-39 Gripen-Kampfjet. „Mit Blick auf die Arbeit ist es wunderbar,“ meint der Leutnant, der auf der Luftwaffenbasis in Čáslav stationiert ist. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass Martin Šonka, der einzige tschechische Teilnehmer an der angesehen Reihe der Red Bull Air Races aus der gleichen Einheit stammt.

Er flog ebenfalls eine Gripen. Čejka erläutert, dass „die beiden Arten des Flugs einander ergänzen. Je mehr man mit einem Kampfjet fliegt, desto besser findet man seine Fluglage. Das wird dann auf den Kunstflug übertragen. Man muss nicht mehr darüber nachdenken, wie man sich im Raum bewegt. Beim Kunstflug zählt eine exakte Kontrolle des Flugzeugs. Das ermöglicht im Kampfjet, nicht nur an den Steuerungsknüppel zu denken und sich auf andere Dinge wie die Kontrolle der Flugsysteme zu konzentrieren.“

Die Anfänge von Jan Rudzinskij (45) sind etwas komplizierter. Auch er wollte mit einem Segelflugzeug anfangen, aber ... „Die Kommunisten dachten, dass ich kein geeigneter Kandidat sei und den Blaník-Segler ins imperialistische Lager fliegen könnte.“ Erst nach 1989 erhielt er die Gelegenheit zum Fliegen. „Sobald ich etwas Geld verdient hatte, begann ich mit dem Fliegen, und war schnell beim Kunstflug.“ Neben dem ‚Flying Bull Kunstflugduo‘ nimmt er mit seinem Doppeldecker an Flugshows teil. In diesem erlebte er 2006 die schlimmsten Augenblicke seines Lebens. Auf einer Flugshow in Bratislava kollidierte er mit seinem Doppeldecker beim Nachstellen einer Szene aus dem Ersten Weltkrieg frontal zusammen und stürzte 50 Meter in die Tiefe. „Ich musste fünf Monate behandelt werden und sagte mir während dieser Zeit, dass dies vielleicht ein Warnsignal war und ich aufhören sollte. Dann kam ich aber zu dem Schluss, dass es mein Fehler war. Drei Monate später saß ich mit einem Fluglehrer wieder in einem Flugzeug. Mein Ziel war es, wieder zu fliegen, und das beschleunigte meine Rekonvaleszenz,“ meint der Mann, der jahrelang an einer Werbeagentur beteiligt war, die er kürzlich verkauft hat. „Jetzt warte ich auf das, was passiert“. Jan ersetzte den exzellenten Jiri Saller am linken Flügel.

Miroslav Krejci (59), der einzige von dem bisherigen Flying Bulls Aerobatic Team übrig gebliebene Pilot, ist ehemaliges Mitglied der tschechischen Nationalmannschaft für Präzisionsflug und übernahm die Rolle des Teammentors. Die Staffel ‚Flying Bulls Aerobatic Team‘ galt immer als die beste Kunstflugstaffel der Welt. Sie können so eng nebeneinander fliegen, als ob sie ein einziges Flugzeug wären. Sämtliche Mitglieder des Teams sind Tschechen. Das Team bestand bislang aus Radka Máchová (66), Staffelführerin von 2002 - 2015, Jiří Saller (62) am linken Flügel, Miroslav Krejčí (59) am rechten Flügel und Jiří Vepřek (54) in der hinteren Position (Slot). Die ‘Flying Bulls’ verwendeten Zlín 50 LX-Flugzeuge für ihre Kunstflüge.

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